FAQ zu Psychotherapie

Häufige Fragen zu Psychotherapie

Wie häufig sind psychische Erkrankungen?

In Deutschland sind jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen betroffenen Personen, von denen pro Jahr nur 18,9 % Kontakt zu Behandlerinnen und Behandlern aufnehmen. Der Anteil der Personen, deren depressive Symptome als auffällig zu bewerten sind, lag Ende 2022 bei 20%. 

(Quelle: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/3067cbcf50e837c89e2e9307cecea8cc901f6da8/DGPPN_Factsheet_Kennzahlen.pdf)

Psychische Erkrankungen sind also kein seltenes Phänomen. Leider sind sie in unserer Gesellschaft aber immer noch nicht hinreichend entstigmatisiert, werden oft als Zeichen der Schwäche angesehen und sind bei den Betroffenen häufig mit Schuld und Scham verbunden. Dabei liegt gerade im Zulassen psychischen Schmerzes eine besondere Stärke. Die eigenen unangenehmen Gefühle zuzulassen und der Wille zur Veränderung eigener Denk- und Verhaltensmuster erfordern Mut und Stärke!

 

Was ist kognitive Verhaltenstherapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass unser Verhalten und Erleben durch Lernerfahrungen geprägt werden. Aus ungünstigen lernerfahrungen können sich ungünstige Gedanken (Kognitionen), Glaubenssätze und Verhaltensweisen entwickeln. Anfänglich, meist in der Kindheit, sind diese in der regel in einer gewissen Art funktional und hilfreich, werden jedoch später häufig dysfunktional (schädlich) und führen zu Problemen und Schwierigkeiten. Ansatzpunkte für therapeutische Veränderungsprozesse sind hier zum Einen das Verhalten und zum Anderen die Kognitionen.  Hier sollen funktionalere Kognitionen und Verhaltensweisen erarbeitet, erprobt und verinnerlicht werden. Hierzu gehören neben den therapeutischen Gesprächen manchmal auch praktische Übungen, die Sie zu Hause zunehmend selbstsändig durchführen sollen, um langfristige Veränderungen zu ermöglichen. Ziel ist es, Sie selbst zum Experten Ihrer psychischen Erkrankung zu machen. Kognitive Verhaltenstherapie ist somit Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Welche Psychotherapieverfahren gibt es noch?

Neben der kognitiven Verhaltenstherapie haben sich auch die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Analytische Psychotherapie und die systemische Therapie zur Behandlung psychischer Erkrankungen als wirksam erwiesen und sind von den gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls anerkannt. 

Daneben gibt es noch eine Reihe anderer oder spezifischer Psychotherapieformen innerhalb der vier großen Psychotherapieverfahren. So zählen beispielsweise die Schematherapie und die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) zur sog. "dritten Welle der Verhaltenstherapie". Diese kombinieren Elemente anderer Therapierichtungen mit Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, so dass auch Patient*innen von der Psychotherapie profitieren können, für die die klassischen Ansätze zu kurz greifen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen und einer Psychiater*innen?

Psychologische Psychotherapeut*innen haben Psychologie studiert und im Anschluss eine mindestens 3jährige Zusatzausbildung gemacht und eine Approbation erhalten. Psycholog*innen haben diese Zusatzausbildung nicht durchlaufen oder auch noch nicht beendet. 

Psychiater*innen hat hingegen Medizin studiert und eine Weiterbildung zur Fachärztin für Psychiatrie absolviert. Psychiater können daher auch Medikamente verschreiben. Es gibt auch ärztliche Psychotherapeut*innen. Dies sind Ärzt*innen mit einer psychotherapeutischen Zusatzausbildung.

Um die Verwirrung perfekt zu machen gibt es auch noch Heilpraktiker für Psychotherapie. Hierfür ist weder ein Psychologie- oder Medizin-Studium, noch eine Zusatzausbildung nötig, wodurch die Qualität der Behandlung hier deutlich variieren kann. Die gestezlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür nicht.

 

Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Üblich ist es, zunächst mit 2 x 12 Therapiestunden Kurzzeittherapie zu beginnen. Diese 24 Sitzungen reichen in vielen Fällen schon aus. Bei weiterem Therapiebedarf können zunächst weitere 36 Therapiestunden Langzeittherapie beantragt werden. Es können dann insgesamt bis zu 80 Stunden bei der Krankenkasse beantragt werden, in begründeten Einzelfällen auch darüber hinaus.

 

Wer übernimmt die Kosten für die Psychotherapie?

Die Kosten für alle erbrachten psychotherapeutischen Leistungen werden vollständig von Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, sofern eine psychische Störung mit Krankheitswert vorliegt, die Behandlung erfolgsversprechend erscheint und Ihrerseits keine Leistungsrückstände gegenüber Ihrer Krankenkasse bestehen. Sollten Sie innerhalb der letzten zwei Jahre bereits eine ambulante Psychotherapie gemacht haben, ist die Beantragung einer weiteren Psychotherapie unter Umständen erschwert. Dies können wir im Erstgespräch näher besprechen.

 

Kann ich auch als Privatpatient*in in Ihre Praxis kommen?

Derzeit leider nein. Als Psychologische Psychotherapeutin mit kassenärztlicher Zulassung bin ich speziell für Patient*innen in der gesetzlichen Krankenversicherung zuständig. Für privat versicherte Patient*innen stehen spezielle Privatpraxen zur Verfügung, bei denen es häufig auch kürzere Wartezeiten gibt. Manche Praxen in der kassenärztlichen Versorgung nehmen aber auch Privatpatienten auf. Ein Nachfragen lohnt sich hier in jedem Fall.

 

Was muss ich zum Erstgespräch mitbringen?

Zwingend erforderlich ist Ihre Krankenversichertenkarte. Wenn Sie noch wichtige Berichte früherer Behandler oder psychiatrischer Kliniken haben, können Sie diese gern mitbringen. Wenn Sie diese bereits als Kopie mitbringen, haben wir mehr Zeit für Ihre Anliegen.


 

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Psychotherapeutische Praxis Timme 

Im Dorfe 18, 38179 Schwülper-Walle

Tel. : 0151 68486679

E-Mail: psychotherapie-timme@mail.de

 

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