Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen („seelischen“) Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich
anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken. Psychische Erkrankungen können das Erleben, das Verhalten sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen und mit Leid, Angst, Verunsicherung und Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen.
Eine Psychotherapie ist dann ratsam, wenn psychische Probleme zu Krankheitserscheinungen führen und die alltäglichen Anforderungen des Lebens nicht mehr bewältigt
werden können.
Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen jeder Psychotherapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen
Patientin oder Patient und Therapeutin oder Therapeut sowie eine Klärung, ob das geplante Psychotherapieverfahren den Erwartungen der Patientin oder des Patienten entgegenkommt. Auf dieser Grundlage bietet Psychotherapie die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen das eigene Erleben und Verhalten sowie Beziehungserfahrungen zu besprechen, zu erleben und zu überdenken und infolge dessen Veränderungen auszuprobieren und herbeizuführen.
(Auszüge aus dem Formular PTV 10 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (kbv), Stand 01.07.2020)
Ob eine psychische Erkrankung bei Ihnen vorliegt und somit die Indikation für eine Psychotherapie besteht, können wir in einem Erstgespräch abklären.
Wie häufig sind psychische Erkrankungen?
In Deutschland sind jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen betroffenen Personen, von denen pro Jahr nur 18,9 % Kontakt zu Behandlerinnen und Behandlern aufnehmen. Der Anteil der Personen, deren depressive Symptome als auffällig zu bewerten sind, lag Ende 2022 bei 20%.
(Quelle: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/3067cbcf50e837c89e2e9307cecea8cc901f6da8/DGPPN_Factsheet_Kennzahlen.pdf)
Psychische Erkrankungen sind also kein seltenes Phänomen. Leider sind sie in unserer Gesellschaft aber immer noch nicht hinreichend entstigmatisiert, werden oft als Zeichen der Schwäche angesehen und sind bei den Betroffenen häufig mit Schuld und Scham verbunden. Dabei liegt gerade im Zulassen psychischen Schmerzes eine besondere Stärke. Die eigenen unangenehmen Gefühle zuzulassen und der Wille zur Veränderung eigener Denk- und Verhaltensmuster erfordern Mut und Stärke!
Was ist kognitive Verhaltenstherapie?
Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass unser Verhalten und Erleben durch Lernerfahrungen geprägt werden. Aus ungünstigen lernerfahrungen können sich ungünstige Gedanken (Kognitionen), Glaubenssätze und Verhaltensweisen entwickeln. Anfänglich, meist in der Kindheit, sind diese in der regel in einer gewissen Art funktional und hilfreich, werden jedoch später häufig dysfunktional (schädlich) und führen zu Problemen und Schwierigkeiten. Ansatzpunkte für therapeutische Veränderungsprozesse sind hier zum Einen das Verhalten und zum Anderen die Kognitionen. Hier sollen funktionalere Kognitionen und Verhaltensweisen erarbeitet, erprobt und verinnerlicht werden. Hierzu gehören neben den therapeutischen Gesprächen manchmal auch praktische Übungen, die Sie zu Hause zunehmend selbstsändig durchführen sollen, um langfristige Veränderungen zu ermöglichen. Ziel ist es, Sie selbst zum Experten Ihrer psychischen Erkrankung zu machen. Kognitive Verhaltenstherapie ist somit Hilfe zur Selbsthilfe.
Welche Psychotherapieverfahren gibt es noch?
Neben der kognitiven Verhaltenstherapie haben sich auch die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Analytische Psychotherapie und die systemische Therapie zur Behandlung psychischer Erkrankungen als wirksam erwiesen und sind von den gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls anerkannt.
Daneben gibt es noch eine Reihe anderer oder spezifischer Psychotherapieformen innerhalb der vier großen Psychotherapieverfahren. So zählen beispielsweise die Schematherapie und die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) zur sog. "dritten Welle der Verhaltenstherapie". Diese kombinieren Elemente anderer Therapierichtungen mit Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, so dass auch Patient*innen von der Psychotherapie profitieren können, für die die klassischen Ansätze zu kurz greifen.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Das ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Üblich ist es, zunächst mit 12 Therapiestunden Kurzzeittherapie zu beginnen. Bei Bedarf können weitere 12 Therapiestunden Kurzzeittherapie beantragt werden. Diese reichen in einigen Fällen schon aus. Nicht selten jedoch besteht Psychotherapiebedarf über die Kurzzeittherapie hinaus. Es können dann insgesamt bis zu 80 Stunden bei der Krankenkasse beantragt werden, in begründeten Einzelfällen auch darüber hinaus.
Wer übernimmt die Kosten für die Psychotherapie?
Die Kosten für alle erbrachten psychotherapeutischen Leistungen werden vollständig von Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, sofern eine psychische Störung mit Krankheitswert vorliegt, die Behandlung erfolgsversprechend erscheint und Ihrerseits keine Leistungsrückstände gegenüber Ihrer Krankenkasse bestehen. Sollten Sie innerhalb der letzten zwei Jahre bereits eine ambulante Psychotherapie gemacht haben, ist die Beantragung einer weiteren Psychotherapie unter Umständen erschwert. Dies können wir im Erstgespräch näher besprechen.
Kann ich auch als Privatpatient*in in Ihre Praxis kommen?
Derzeit leider nein. Als Psychologische Psychotherapeutin mit kassenärztlicher Zulassung bin ich speziell für Patient*innen in der gesetzlichen Krankenversicherung zuständig. Für privat versicherte Patient*innen stehen spezielle Privatpraxen zur Verfügung, bei denen es häufig auch kürzere Wartezeiten gibt. Manche Praxen in der kassenärztlichen Versorgung nehmen aber auch Privatpatienten auf. Ein Nachfragen lohnt sich hier in jedem Fall.
Was muss ich zum Erstgespräch mitbringen?
Zwingend erforderlich ist Ihre Krankenversichertenkarte. Wenn Sie noch wichtige Berichte früherer Behandler oder psychiatrischer Kliniken haben, können Sie diese gern mitbringen. Wenn Sie diese bereits als Kopie mitbringen, haben wir mehr Zeit für Ihre Anliegen.
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Psychotherapeutische Praxis Timme
Im Dorfe 18, 38179 Schwülper-Walle
Tel. : 0151 68486679
E-Mail: psychotherapie-timme@mail.de
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