FAQ zur Gruppentherapie

Häufige Fragen zur Gruppenpsychotherapie

Wie läuft eine Gruppentherapiesitzung ab?

Genauso wie in der Schnuppergruppe besteht eine Gruppentherapiesitzung aus einer Anfangsrunde, einem Hauptteil und einer Abschlussrunde. Je nachdem, an welcher Gruppe Sie teilnehmen, unterscheidet sich das Vorgehen in der Gruppe etwas.

In der Basisgruppe gibt es, ähnlich wie in der Schnuppergruppe, festgelegte Themen, die gemeinsam in der Gruppe interaktiv erarbeitet werden. Die Inhalte der Schnuppergruppe zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen werden hier noch einmal vertieft und intensiviert. Außerdem sollen zu klassischen Themen, die nahezu alle Patienten betreffen, konkrete Informationen, Übungen und Techniken vermittelt werden, wie z.B. zu den Themen Umgang mit negativen Gedanken und Grübeln, Achtsamkeit, Ziele und Werte, Ressourcen, Gefühle und Bedürfnisse, Glaubenssätze, Selbstwert, Kommunikation u.v.m.. Diese Gruppe eignet sich besonders für Patient*innen, am Anfang ihres Therapieprozesses und für Patient*innen mit relativ klar umrissenen Themen und Zielen, die sehr wahrscheinlich im Rahmen einer Kurzzeittherapie erreicht werden können.

In meinen bunten Gruppen sammeln wir in der Anfangsrunde Themen für die aktuelle Sitzung und entscheiden dann gemeinsam, welche Themen jeweils in welcher Reihenfolge bearbeitet werden sollen. Hier können Themen aus der Basisgruppe nach individuellem Schwerpunkt vertieft werden. Die Inhalte der Gruppenpsychotherapie werden in dieser Phase der Psychotherapie also in hohem Maße durch die Teilnehmer*innen selbst bestimmt und leiten sich aus deren Zielen und Anliegen ab. Die Themen der Teilnehmer*innen berühren auch hier häufig die Bereiche Selbstwert, Umgang mit Konflikten, Umgang mit Emotionen, Erkennen von Bedürfnissen, Problemlösung, Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung, Kommunikation, Ressourcen u.v.m.. Diese Gruppen eignen sich für Patient*innen, die über die Basisgruppe hinaus im Rahmen einer Langzeittherapie einen Bedarf an einer vertiefenden Auseinandersetzung mit eigenen Themen haben oder aber auch für bereits therapieerfahrene Patient*innen, die mit den "Psychotherapie-Basics" schon sehr gut vertraut sind und auch keine Auffrischung mehr benötigen.

 

Wie viele Patient*innen sind in einer Gruppe und wie sind die Gruppen zusammengesetzt?

Eine Gruppe besteht in der Regel aus 8 Teilnehmer*innen. Meine Gruppen sind als störungsübergreifende Gruppen konzipiert, in der Regel sind dies Patient*innen mit depressiver Symptomatik oder Ängsten. Die Lebenshintergründe und auch das Alter können sehr verschieden sein. So kann die Gruppe im Kleinen ein Abbild der Gesellschaft sein und die Möglichkeit eröffnen, verschiedene Blickwinkel und Lebensentwürfe kennenzulernen und seine eigene Persönlichkeit auf dieser Grundlage zu stärken. Grundsätzlich achte ich bei der Gruppenzusammensetzung auf eine gute Passung der Patient*innen untereinander. 

 

Bleibt die Zusammensetzung der Gruppen konstant?

Meine Basisgruppen sind sog. geschlossene Gruppen, d.h. alle Patient*innen fangen gemeinsam an und hören gemeinsam auf. Dies hat den Vorteil, dass ein leichterer und schnellerer und Gruppenzusammenhalt erreicht werden kann, was vielen Patient*innen gerade zu Therapieginn hilfreiche Sicherheit gibt. 

Die bunten Gruppen sind als sog. halboffene Gruppen konzipiert, d.h. freiwerdende Plätze werden durch neue Patient*innen belegt. Dies hat wiederum den Vorteil, dass die "Neuen" noch stärker von den Erfahrungen der "alten Hasen" profitieren können. Außerdem können sich so immer wieder neue Konstellationen und Dynamiken entwickeln und dadurch noch mehr verschiedene Blickwinkel ergeben. Gerade im fortgeschrittenen Therapieprozess erleichtert dies den nachhaltigen Transfer in den Alltag.

 

Wie ist die Atmosphäre in der Gruppe? Sitzen wir alle traurig im Kreis und reden über unsere Probleme?

Viele Patient*innen haben ein durch die Medien und amerikanische Filme geprägtes Bild von Gruppenpsychotherapie. Dies ist hier ausdrücklich nicht so. Gruppenpsychotherapie ist natürlich auch ernst und manchmal auch traurig und bedrückend. Diese Emotionen gehören aber, wie auch alle anderen Emotionen, zu unserem Leben dazu und sind manchmal einfach angemessen und wollen gefühlt werden. Durch den ressourcenorientierten Ansatz und den wertschätzenden Umgang miteinander entsteht aber in der Regel gleichzeitig eine Atmosphäre der Zuversicht und Hoffnung. Außerdem darf in den Gruppen auch durchaus mal gelacht werden. Humor ist aus meiner Sicht sowieso ein unterschätzter Faktor der Genesung und kann zur Akzeptanz und Entlastung beitragen. Auch lege ich viel Wert auf einen guten Gruppenzusammenhalt. Hier machen wir immer wieder Übungen, die die Teilnehmer*innen sich besser kennenlernen lassen und das Gruppengefühl stärken.

 

Für wen eignet sich das Gruppenkonzept?

Das Gruppenkonzept eignet sich sehr für Patient*innen mit depressiver Symptomatik und Ängsten. Dies ist bei einem Großteil der Patient*innen der Fall. Bei anderen psychischen Erkrankungen kommt es ein bischen darauf an, was im Fokus der Therapie stehen soll, sprich welche Ziele Sie für sich für die Psychotherapie formulieren (vgl.die Themen der Teilnehmer*innen bei der ersten Frage). 

Insbesondere auch für Patient*innen mit sozialen Ängsten eignet sich eine Gruppentherapie sehr. Hier bietet die Gruppe die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen direkt seinen Ängsten zu stellen und von mehrern Menschen ehrliche Rückmeldungen zu erhalten. Oft sind es jedoch auch diejenigen Patient*innen, die eine Gruppenteilnahme aus Angst von vornherein ausschließen. Ich möchte Sie an dieser Stelle ermutigen, falls Sie sich angesprochen fühlen, zumindest die Teilnahme an der Schnuppergruppe in Erwägung zu ziehen und die Sorgen und Bedenken mit mir in einem Erstgespräch zu besprechen. 

Weitere Faktoren, die für eine gelingende Psychotherapie in der Gruppe wichtig sind finden Sie hier: Vor- und Nachteile von Gruppentherapie

 

Für wen eignet sich das Gruppenkonzept nicht?

Mein Gruppenkonzept ist nicht geeignet für Menschen mit akuten oder wiederkehrenden Psychosen, akuter Anorexie und einer akuten Symptomatik einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Für Menschen mit Entwicklungstraumata und daraus resultierenden Selbstwertproblemen ist eine Gruppenteilnahme nicht ausgeschlossen, unter Umständen sogar sehr empfehlenswert. Hier können wir in einem Erstgespräch und ggf. in einer anschließenden Schnuppergruppe klären, ob mein Konzept zu Ihnen passt. Menschen mit einer diagnostizierten Borderline-Störung, die das Gefühl haben, dass die Diagnose nicht so richtig passt, können sich sehr gern für ein Erstgespräch melden. Hier können wir schauen, ob diagnostisch vielleicht noch etwas anderes in Fage kommt und eine Gruppenteilnahme sinnvoll und hilfreich sein kann. Auch ist eine Gruppentherapie nicht geeignet, wenn Sie Menschen gegenüber grunsätzlich ablehnend oder feindselig gegenüber stehen. Auch Patient*innen mit akuter und wiederkehrender akuter Suizidalität bietet mein Gruppenkonzept keinen hinreichend schützenden Rahmen.

Weitere Faktoren, die gegen eine Gruppenteilnahme sprechen finden Sie hier: Vor- und Nachteile von Grupppentherapie

 

Wie häufig finden zusätzliche Einzelsitzungen statt?

Zu Beginn der Therapie, in der Kurzzeittherapie, finden ca. alle 5 Wochen zusätzliche Einzelsitzungen statt. Die Basisgruppen sind so konzipiert, dass neben 20 Gruppenstunden 4 Einzelsitzungen stattfinden können. Während der Langzeittherapie sind keine regulären Einzelsitzungen vorgesehen, da hier alle akuten und wichtigen Themen direkt in der Gruppe besprochen werden können. Sollte im Einzelfall dennoch ein Einzelgespräch erforderlich sein, können wir dieses individuell vereinbaren.

 

Wie lange dauert etwa eine Gruppenpsychotherapie?

Wie lange eine Gruppentherapie dauert, ist individuell sehr verschieden. In der Regel beginnen wir mit der Beantragung von 2 x 12 Therapieeinheiten Kurzzeittherapie. In vielen Fällen ist dies schon ausreichend. Falls weiterer Therapiebedarf besteht, können dann zunächst weitere 36 Sitzungen Langzeittherapie beantragt werden. Genauso wie bei der Einzeltherapie sind maximal 80 Therapieeinheiten möglich, in Einzelfällen auch darüber hinaus.

 

Wie lang ist die Wartezeit auf einen Gruppentherapieplatz?

Die Wartezeit kann variieren und lässt sich nicht immer gut vorhersagen. Bisher gab es selten Wartezeiten länger als 3 Monate. Wie lang Ihre konkrete Wartezeit ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. zu welchen Zeiten Sie an einer Gruppe teilnehmen können und ob Sie mit Ihrer individuellen Persönlichkeit und Symptomatik gerade in die Gruppe passen, in der ein Platz frei wird. 

 

Was ist, wenn ich jemanden aus der Gruppe kenne?

Wenn Sie in der Schnuppergruppe jemanden kennen, entscheiden wir im Einzelfall, ob eine gemeinsame Teilnahme möglich und sinnvoll ist. Da in der Schnuppergruppe die Themen stark durch mich als Therapeutin vorgegeben sind und eine Selbstöffnung nicht unbedingt erforderlich ist und nicht im Fokus steht, ist dies grundsätzlich möglich. Anders ist dies in den „richtigen“ Therapiegruppen. Wenn sich herausstellt, dass Sie dort jemanden kennen, müssen Sie entweder in eine andere Gruppe wechseln oder warten, bis die- oder derjenige die Gruppe verlassen hat. Sprechen Sie mich auf jeden Fall an, auch wenn Sie schon länger Teil der Gruppe sind und feststellen, dass Sie ein neues Mitglied kennen. „Kennen“ bedeutet hier, dass Sie in irgendeiner persönlichen Beziehung zueinander stehen, z.B. weil Sie befreundet oder verwandt sind, sich über die Schule Ihrer Kinder kennen, gemeinsam in einer Fußballmannschaft spielen oder ähnliches. 

 

Zu welchen Zeiten finden die Gruppen statt?

Die nächsten Basisgruppen finden voraussichtlich zu folgenden Zeiten an:

  • Montags 16:30 Uhr bis 18:10 uhr 
  • Mittwochs 9:00 Uhr bis 10:40 Uhr

Ich habe außerdem aktuell 3 laufende bunte Gruppen:

  • Mittwochs 15:00 Uhr bis 16:40 Uhr
  • Mittwochs 17:00 Uhr bis 18:40 Uhr
  • Donnerstags 10:00 Uhr bis 11:40 Uhr

Bitte planen Sie gern ein paar Minuten länger ein. Es kann vorkommen, dass wir ein paar Minuten überziehen. Wenn Sie pünktlich los müssen, kündigen Sie dies am besten in der Anfangsrunde an.

 

Gibt es Gruppen nur für Patienten mit ADHS?

Meine ADHS-Patient*innen, die noch weitere psychische Erkrankungen haben, nehmen an den regulären Gruppen teil. Zusätzlich plane ich, für diese Patient*innen in regelmäßigen Abständen eine gruppenübergreifende Psychoedukationsgruppe zu ADHS anzubieten, in denen die Betroffenen mehr über ADHS erfahren und sich austauschen können. Vermutlich werden diese Gruppen Montags abwechselnd um 11:00 Uhr und um 16:30 Uhrstattfinden.

 

 

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Psychotherapeutische Praxis Timme 

Im Dorfe 18, 38179 Schwülper-Walle

Tel. : 0151 68486679

E-Mail: psychotherapie-timme@mail.de

 

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